Testungen in Schu­len: So wird es in Frei­burg ablau­fen

Testungen in Schu­len: So wird es in Frei­burg ablau­fen

Die vom Land angekündigten Schnelltest-Kits sind heute in Freiburg angekommen. Sie werden ab Montag an die Schulen verteilt. Denn ca. 30% der Grundschulkinder werden durch die Notbetreuung in Präsenz sein, ebenso die Abschlussklassen an weiterführenden Schulen und alle Kinder der SBBZ G und K.

Als „Freiburger Sonderweg“ werden statt der Schnelltests die angekündigten „Lolli-Tests“ mit Pool-Testung eingesetzt – allerdings nur an Grundschulen und SBBZ. Diese Tests werden flächendeckend ab 26. April in den Grundschulen und SBBZ eingeführt, lediglich an den SBBZ G und K bereits ab 12. April.

Was bedeutet das in der Praxis?

Für Abschlussklassen und Notbetreuungs-Kinder wird Montag früh kein zentrales Schnelltest-Szenario bereitstehen! Die 14 Tage Osterferien wurden durch das Land nicht dazu genutzt, die Kommunen rechtzeitig zu beliefern und ihnen vor Ort die notwendige logistische Vorbereitungszeit zu geben. Anfang der Woche werden die Landes-Schnelltests an die Schulen ausgeliefert und stehen in der Folge zur Verfügung.

Diese können in weiterführenden Schulen als Selbsttest vorgenommen werden. An Grundschulen wird vom Land auf die Möglichkeit hingewiesen, externes Personal einzusetzen, das auch eine Vergütung bekommen kann. Wie genau das vonstatten geht bzw. welches Budget genau dafür verwendet werden darf, ist allerdings nicht zu 100% klar. Gesichert ist lediglich: Apotheken und Ärzte dürfen SchülerInnen nicht mehr über den Bürgertest abrechnen. Nur die kostenlosen Schnelltest-Kits des Landes dürfen eingesetzt werden.

Durchführung auch zu Hause?

Eine weitere Besonderheit für die Schnelltests in Grundschulen besteht bis zum Ausrollen des Lolli-Tests ab 26. April: Während in weiterführenden Schulen die Schnelltests zwingend in der Schule stattfinden müssen, dürfen Schulleitungen auch entscheiden die Schnelltest-Kits an die Eltern auszuteilen und als Selbsttest zu Hause durchführen zu lassen. Dass hier durch eventuelle Falsch-Anwendung die Aussagekraft der Testergebnisse abnimmt, sollte bei der Entscheidung berücksichtigt werden.

Lehrerinnen und Lehrer erhalten ab Donnerstag eine Schulung zur Beaufsichtigung/Durchführung der Tests durch das DRK, was für die Notbetreuung in Grundschulen und die Abschlussklassen jedoch vier Öffnungstage zu spät kommt.

Freiwilligkeit der Tests

Bei Inzidenzen bis 100 ist die Testung vollumfänglich freiwillig. Zwischen 12. und 16. April gilt dies auch bei Inzidenzen über 100. Ab 19. April muss bei Inzidenzen über 100 ein negatives Testergebnis vorliegen, um am Präsenzunterricht teilzunehmen.

Fazit

Obwohl es landläufig heißt, die Schulen seien ab Montag nicht geöffnet, trifft das für alle Kinder in SBBZ G & K, Jugendliche in Abschlussklassen und zahlreiche Kinder in Notbetreuung von Klasse 1 bis 7 nicht zu.

Diese Kinder beginnen ihre Schulzeit nach den Osterferien ohne zentral und einheitlich geregelte Tests und somit mit einem substantiellen Risiko angesichts der grassierenden Mutante B.1.1.7, die bei Kindern weitaus gefährlicher ist als der Virus-Wildtyp des letzten Jahres. Auf diese Gefahr hatten wir Anfang der Osterferien hingewiesen.

Dass die Stadt Freiburg mit den Lolli-Tests in PCR-Pool-Testung eine niederschwellige, günstigere und weniger fehlerbehaftete Alternative ausrollt, begrüßen wir sehr. Insbesondere, da die Stadt sich hier auch finanziell engagiert, obwohl es eigentlich Landes-Aufgabe wäre.
Dass das Land erst kurz vor knapp die zur Überbrückung notwendigen Schnelltests ausgeliefert hat und somit eine flächendeckende Testung am ersten Schultag nach den Osterferien nicht ermöglicht hat, ist angesichts der Vorlaufzeit und des fortschreitenden Infektionsgeschehens mehr als bedauerlich – liegt aber nicht in Verantwortung der Kommune.

Quellen:


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