Freiburger Schul-Pool­test über­lastet: zum 28. Januar ist Schluss – vorerst

Freiburger Schul-Pool­test über­lastet: zum 28. Januar ist Schluss – vorerst

Jetzt ist es offiziell: Der Freiburger Schul-Pooltest endet noch diese Woche – vorerst. Ab Montag, 31. Januar, wird in den Schulen der Stadt wieder per Schnelltest getestet. Die Entscheidung fiel am Dienstagmorgen in der Stadtverwaltung, nachdem am Montag 18% der Pools positiv waren. Die Überlastung hatte sich nach den Weihnachtsferien angekündigt.

Gründe für die „Poolie-Pause“

Schulbürgermeisterin Christine Buchheit hatte die Gesamtelternbeiräte noch vor der Bekanntgabe informiert. Zwei Hauptgründe führte sie im Gespräch an:

  1. Die Anzahl der Positivfälle hatte am Montag mit 18% bei den Schulen Rekordhöhen erreicht. bereits vor einer Woche hatte sie als ungefähre Schmerzgrenze 10% genannt. Da positive Pools immer auch eine PCR-Nachtestung jedes Kindes hervorrufen, sind die Labore an ihre Grenzen gekommen.
  2. Die Ministerpräsidenten-Konferenz vom Montagnachmittag hatte eine Priorisierung des Gesundheitswesens bei PCR-Testkapazitäten beschlossen. Damit war die Zukunft von Pooltests an Schulen ohnehin unsicher.

Die Schulen in der Stadt werden also ab Montag Schnelltests anbieten. Die Einrichtungen müssen drei Mal jede Woche solche Tests anbieten. Für das eingesetzte Modell sind weder Schule noch Stadt verantwortlich; die Beschaffung wird vom Land Baden-Württemberg organisiert.

Schnelltests in den Schulen

Die Schnelltests werden in der Regel in den Schulen durchgeführt. Grundschulen und SBBZ dürfen entscheiden, ob in der Schule getestet wird, oder ob die Testkits von Eltern zu Hause genutzt werden. Ein Anrecht auf häusliche Testung haben Eltern allerdings nicht – die Schulleitung darf entscheiden.

Wann und ob das Poolie-Verfahren wieder reaktiviert wird, kann momentan noch niemand sagen. Der Wunsch ist jedenfalls in der Stadt da, das Verfahren nicht endgültig zu begraben. Dies wird jedoch auch davon abhängen, wie es mit PCR-Test in Deutschland insgesamt weitergeht. Die Kapazitäten sind beschränkt und die Inzidenzen sind hoch: eine ungünstige Kombination.

Das Poolie-Verfahren war gut, aber…

Das Poolie-Verfahren war so fortschrittlich und gut organisiert, dass viele Kommunen im Land es kopieren wollten. Bei niedrigen Inzidenzen sorgt es dafür, dass zuverlässig auch bei Kindern mit geringer Viruslast anschlägt und so eine Weitergabe der Infektionen in der Schule vermeiden hilft. Bei hohen Inzidenzen ist jedoch die Chance groß, dass in vielen Klassen ein infiziertes Kind ist. Beim Pooltest mussten dann alle Kinder in die Einzel-Nachtestung und erstmal zu Hause bleiben. Für viele Eltern eine große Belastung. Dass der Freiburger Schul-Pooltest endet, ruft somit durchaus auch positive Reaktionen hervor.

Es bleibt zu hoffen, dass die vom Land besorgten Tests eine hohe Sensitivität haben und auch bei Omikron gut anschlagen. Fest steht: So sicher wie beim Pooltest findet man Infektionen künftig nicht mehr. Fest steht aber auch: Aktuell bedeutet der Übergang zum Schnelltest eine größere Chance auf Präsenzbetrieb in den Schulen.

Ob und wann der offiziell lediglich pausierte Freiburger Poolie wieder kommt, hängt auch ein bisschen davon ab, wie das Testregime verändert wird. Ein PCR-Pool, der dann mit Schnelltests aufgelöst wird, wäre wenig sinnvoll.


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