Kurz vor den Pfingstferien haben viele Eltern der kommenden Erstklass-Kinder Post bekommen: der Fachkräftemangel in der Schulkindbetreuung (SKB) schlägt voll durch, und viele Eltern wissen noch nicht , ob ihr Kind nach den Sommerferien einen Platz haben wird. Für viele Familien ist diese Situation extrem unbefriedigend (manchmal gar existentiell), aber im Hintergrund wird viel getan.
Ging es bei der Mangelsituation vor einem Jahr noch darum, dass seitens der Stadt nicht genügend Stellen bewilligt waren, ist die Situation dieses Jahr eine andere. Theoretisch könnte allen Kindern ein Platz angeboten werden. Denn Gemeinderat und Stadtverwaltung hatten vor einem Jahr ad hoc die benötigten zusätzlichen Stellen bewilligt – in enger Abstimmung mit dem Gesamtelternbeirat.
Dieses Jahr jedoch liegt es ganz praktisch am Fachkräftemangel in der Schulkindbetreuung: Momentan sind cirka 30 Stellen (noch) nicht besetzt. Nur wenn genügend Personal vorhanden ist, können auch alle Eltern eine Platzzusage erhalten. Für die Grundschulen, deren SKB in städtischer Trägerschaft liegt, setzt das Amt für Schule und Bildung (ASB) gerade alle Hebel in Bewegung. Man aktiviert und koordiniert zahlreiche und bereits in der Vergangenheit erfolgreiche Kanäle für Stellenanzeigen für eine große Kampagne. Dazu gibt es zusätzlich an den Hochschulen mit relevanten Ausbildungsgängen Werbe-Aktionen.
Wichtig ist: Die betroffenen Eltern haben diese Woche keine Absage-Bescheide erhalten, sondern lediglich Informationen zum Zwischenstand. Das ASB versucht damit, die betroffenen Familien über den aktuellen Stand auf dem Laufenden zu halten – inklusive des Hinweises, dass sich bis Ende der Sommerferien noch viel tun kann, was die Stellenbesetzung anbelangt.
Trotzdem wirkte diese Information auf viele Familien wie eine Absage – auch wenn es keine ist. Doch der Fachkräftemangel in der Schulkindbetreuung ist natürlich eine Problematik, die den Anbietern der Betreuung nicht anzulasten ist. Was nach wie vor vielen nicht klar ist: Aktuell gibt es noch keinen Rechtsanspruch auf einen Platz in der SKB. Dieser kommt erst zum Schuljahr 2026/2027 und auch dann nur für die Kinder der ersten Klassen. Sukzessive wird dieser in den drei darauf folgenden Jahren ausgeweitet, so dass er 2030 für alle Kinder ein Rechtsanspruch besteht. Momentan ist das Angebot an Schulkindbetreuungs-Plätzen eine freiwillige Leistung der Stadt Freiburg, die diese seit vielen Jahren in hoher Qualität und Quantität anbietet.
Für Familien, die während der Kindergartenzeit ihrer Kinder in den Genuss des Rechtsanspruchs auf Betreuung kamen, ist dies natürlich wenig hilfreich. Aber alle können mithelfen, an dieser Misere etwas zu ändern: Jede und jeder kann Menschen mit den relevanten Voraussetzungen darauf hinweisen, dass eine Bewerbung auf die zahlreichen freien Stellen der einzige Weg ist, wie man den aktuelle Fachkräftemangel in der Schulkindbetreuung in Freiburg lindern kann.
Auf wirliebenfreiburg.de sind alle Informationen zu den vakanten Stellen ersichtlich. Sehr bald nimmt auch die große Kampagne der Stadt für die Besetzung dieser Stellen Fahrt auf. Einen guten Eindruck über die Tätigkeit in der SKB vermittelt auch das vorhandene Informationsvideo.
Als Gesamtelternbeirat sind wir in enger Abstimmung mit dem ASB und unterstützen deren Aktivitäten zur Besetzung der freien Stellen nach Kräften. Ein kleiner Appell an die Familien der künftigen Erstklass-Kinder: Auch wenn momentan natürlich und verständlicherweise große Sorge herrscht, wie es nach den Sommerferien weitergehen soll, raten wir zu Besonnenheit. Die Stellenbesetzung läuft, für alle im ASB hat diese Problematik höchste Priorität, und jede Nachfrage und jeder Anruf bindet dort Kapazitäten, die dringend für die Besetzung der freien Stellen benötigt werden. Auch in den vergangenen Jahren hat sich gezeigt: Besetzungen und Nachbesetzungen vakanter Stellen ist ein Vorgang, der kontinuierlich erfolgt, so dass auch noch bis kurz vor Schuljahresbeginn zahlreiche Eltern, deren Kinder jetzt auf der Warteliste stehen, einen Platz bekommen.
Wir hoffen auf zahlreiche Bewerbungen und vor allem auf Geduld und Zuversicht bei den betroffenen Familien.
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